The way to run your life

„Zu wissen, dass du eins bist mit dem was du tust, dass du ein kompletter Athlet bist, beginnt damit, dass du daran glaubst, dass du ein Läufer bist.“

 

                                                                                                      (George Sheehan)

 

Laufen. Trailrunning.

Worte die mit ihrer bloßen Existenz Verknüpfungen zu diversen Gefühlen bei mir auslösen. War es früher ein bewegungsorientiertes Hobby, so ist es heute ein Hauptbestandteil meines Lebens. Wie dem Zitat Sheehans zu entnehmen ist, geht es dabei im hohen Maße (für mich) um den Glauben an dich selbst.

 

Warum?

 

Trainiere ich für einen Wettkampf,

so laufe ich. 

Sprudel ich vor Energie und Tatendrang, laufe ich.

Bin ich gestresst und traurig,

laufe ich. 

 

Wie zu bemerken ist, laufe ich den Großteil meines bisherigen Lebens. Zuweilen laufe ich davon, zuweilen laufe ich in das Herzstück -das Leben- hinein. Wichtig erscheint dabei stets die dahinter liegende Motivation. Bedeutet ,,das Laufen" für den einen Menschen Sport, Hobby, Gesundheit - so bedeutet ,,das Laufen" für mich: Leben. 

 

„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“

                                                                                           (George Sheehan)

 

Oft beginnt es bereits in dem Moment des Umkleidens: Die Funktionskleidung wird übergestülpt, die Schuhe fest zugezogen. Setze ich zur ersten Laufbewegung an, atme ich durch; sauge den Sauerstoff und somit das mir entgegengebrachte Leben ein. Kann meine Gedanken aufkommen und ziehen lassen. Ein Aspekt, der mir zuweilen nur beim Laufen gelingt und u.a. die hohe Affinität zu solchem Thema erklärt. 

 

,,There are as many reasons for running as

there are days in the year, years in my life. But mostly I run because I am an animal and a child, an artist and a saint. So, too, are you. Find your own play, your own self-renewing compulsion, and you will become the person you are meant to be."

                                                                                          (George Sheehan)

 

Herauszufinden wer ich bin, was ich mag - was ich ablehne; ja, solcher Prozess dauert noch immer an - es erscheint mir als ein lebenslanger Findungsprozess, indem wir uns immer wieder selbst auf neue/ andere Art und Weise kennenlernen. So nehme ich mich beim Laufen ebenfalls auf ganz unterschiedlichen (Alters-) Dimensionen wahr:

 

Das verspielte, naive Kind, welches sorglos und frei von äußeren Einflüssen - ganz auf sich bedacht ,,sein Spiel spielt". Noch wenig Erfahrungen von dem ,,großen ganzen Leben" besitzt und daher unbedacht einen Lauf beginnt.

 

Die junge, ambitionierte Frau, die zielstrebig, gewissenhaft und leistungsorientiert die zahlreichen Wegstrecken auf sich nimmt und sich dabei zuweilen überfordert.

 

Die gesetzte, ruhende Frau, welche das Laufen als reine Passion, als Genuss wahrnimmt und auch mal rastet; dabei auch an ihre Grenzen gerät - diese kennt und zulässt.

 

Die Kunst besteht für mich darin, alle drei Komponenten bestehen lassen zu dürfen. Alles hat seine Daseinsberechtigung. 

 

,,The real competition is against the little voice inside you that wants to quit"

                                                                                      (George Sheehan)

 

Studien- und berufsbedingt habe ich mit etwaigen Personen gearbeitet, die unter psychischen Problematiken litten. Solche Momente zählen bis heute zu meinen prägsamsten Erfahrungswerten. Stützten sie meine These des ,,inneren Kampfes" mit sich selbst und der gleichzeitig auftretenden Frage nach Hilfestellung. Ein Lauf kann dabei kein Problem, kein Trauma mindern oder lösen. Ein Lauf kann jedoch eine Möglichkeit darstellen, das Problem nicht Oberhand gewinnen zu lassen, indem wir uns aktiv in's Außen bewegen (mental wie physisch).

 

„Wenn du auf der Erde läufst und mit der Erde läufst, dann kannst du ewig laufen." 

                                                                          (Indianisches Sprichwort)

 

..und dann kannst du ewig leben.


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